Wild & Wald – Wie Jäger aktiv die Natur bewahren

Wild & Wald: Wie Jäger die Natur bewahren

Die Jagd ist weit mehr als das Erlegen von Wild – sie ist gelebter Naturschutz und aktives Wildmanagement. Während Außenstehende oft nur den Schuss sehen, verstehen Jäger ihre Verantwortung gegenüber Wald und Wild als ganzheitliche Aufgabe. Sie regulieren Wildbestände, schützen Lebensräume und tragen zur Erhaltung eines gesunden ökologischen Gleichgewichts bei. Doch wie genau bewahren Jäger die Natur? Welche Maßnahmen setzen sie zum Schutz von Wildtieren und deren Lebensraum ein?

In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Rolle der Jägerschaft im Naturschutz, die Herausforderungen im modernen Wildmanagement und die Bedeutung nachhaltiger Jagdpraxis für den Erhalt unserer Wälder.

Jäger als Wildhüter – Verantwortung für den Lebensraum

Ein gesunder Wald kann nur existieren, wenn das Zusammenspiel zwischen Vegetation und Wildtierbestand ausgeglichen ist. Ohne Regulierung würden sich bestimmte Wildarten zu stark vermehren, was zu erheblichen Schäden an jungen Bäumen und der gesamten Pflanzenwelt führen kann. Besonders Rehwild, Rotwild und Schwarzwild haben einen großen Einfluss auf die Vegetation.

Jäger übernehmen hier eine zentrale Rolle:

  • Bestandsregulierung: Durch die nachhaltige Bejagung sorgen sie dafür, dass Wildpopulationen im Gleichgewicht bleiben und nicht überhandnehmen.
  • Vermeidung von Wildschäden: Junge Bäume und Felder sind besonders anfällig für Verbiss und Schälschäden – eine gezielte Jagd hält die Schäden in Grenzen.
  • Erhalt von Rückzugsgebieten: Jäger setzen sich für die Pflege von Hecken, Wildwiesen und Feuchtgebieten ein, die als wichtige Rückzugsorte für Wildtiere dienen.

Ohne jagdliches Management würde der Wald langfristig leiden – das ökologische Gleichgewicht wäre gefährdet, und auch andere Tierarten würden in Mitleidenschaft gezogen.

Wildhege: Mehr als nur Jagd

Zur Jagd gehört nicht nur das Erlegen von Wild, sondern vor allem die Hege – also der Schutz und die Förderung gesunder Wildbestände. Jäger kümmern sich aktiv um die Lebensräume der Tiere und ergreifen Maßnahmen, um das Wild an natürliche Bedingungen anzupassen.

Dazu gehören:

Fütterung in Notzeiten: Besonders in strengen Wintern sorgen Jäger dafür, dass Wildtiere nicht verhungern, indem sie Hegeflächen anlegen oder gezielt Futterstellen bereitstellen.
Wasserstellen für Wildtiere: Gerade in heißen Sommern sind natürliche Wasserquellen oft knapp – Jäger legen künstliche Wasserstellen an, um das Überleben vieler Arten zu sichern.
Jungwildrettung: Vor der Mahd von Wiesen setzen Jäger Drohnen oder andere Methoden ein, um Jungtiere vor dem Mähtod zu bewahren.
Seuchenprävention: Durch Wildmonitoring helfen Jäger, die Ausbreitung von Krankheiten wie der Afrikanischen Schweinepest oder der Tollwut frühzeitig zu erkennen und einzudämmen.

Wildhege ist also ein aktiver Beitrag zum Artenschutz – sie hilft nicht nur jagdbaren Arten, sondern sichert die Vielfalt der gesamten heimischen Fauna.

Jäger und Forstwirtschaft – Eine enge Zusammenarbeit

Jäger und Förster haben ein gemeinsames Ziel: Einen gesunden und stabilen Wald zu erhalten. Doch dabei gibt es Herausforderungen – denn während der Waldumbau hin zu klimastabilen Mischwäldern voranschreitet, müssen Wildbestände so reguliert werden, dass junge Bäume eine Chance haben, heranzuwachsen.

Zu den wichtigen Maßnahmen gehören:

  • Anpassung der Abschusspläne: Die Jagdstrategie wird gezielt an den Zustand des Waldes angepasst, um Wildschäden zu minimieren.
  • Schaffung von Äsungsflächen: Wildtiere brauchen genügend natürliche Nahrung, um nicht auf Baumrinde oder junge Triebe als Nahrungsquelle angewiesen zu sein.
  • Anbringung von Wildzäunen: In besonders gefährdeten Gebieten werden Setzlinge durch Wildschutzzäune geschützt.

Durch eine nachhaltige Jagd wird sichergestellt, dass sich Wild und Wald gemeinsam entwickeln können – ohne dass die eine Seite auf Kosten der anderen leidet.

Wilder Lebensraum braucht Schutz

Neben der Hege des Wildbestands spielt der Erhalt von Lebensräumen eine große Rolle. Viele Jäger engagieren sich aktiv in Naturschutzprojekten, um die Vielfalt in unseren Wäldern zu erhalten.

Hier einige Beispiele:

  • Aufforstung: Jäger beteiligen sich an Baumpflanzaktionen, um Mischwälder zu fördern.
  • Anlage von Wildwiesen: Diese Flächen dienen als Nahrungsquelle für Insekten und Wildtiere und stärken die Artenvielfalt.
  • Schutz seltener Arten: Durch gezielte Maßnahmen tragen Jäger dazu bei, bedrohte Tierarten wie das Auerwild oder den Feldhasen zu schützen.

Die moderne Jagd bedeutet also weit mehr als nur die Wildbestandsregulierung – sie ist ein wichtiger Baustein im Erhalt unserer Natur.

Wild & Wald

Ein starkes Bündnis für die Natur

Jäger sind nicht nur Waidmänner, sondern auch Naturschützer. Ihr Wissen um Wildtiere und ihre Lebensräume macht sie zu unverzichtbaren Akteuren im Natur- und Umweltschutz. Ohne ihre Arbeit würden Wildschäden zunehmen, Krankheiten sich unkontrolliert ausbreiten und der Wald unter zu hohen Wildbeständen leiden.

Es sind die leisen, oft unsichtbaren Tätigkeiten im Revier, die zeigen, wie eng Jagd und Naturschutz miteinander verbunden sind. Wer den Wald liebt, versteht, dass Jäger keine Gegner der Natur sind – sondern ihre Bewahrer.